Sachsen / Region Dresden / Dresden05.02.201811. Februar 2018
Eine stürmische Überfahrt nach England beflügelte Richard Wagner dazu, die Sage um den niederländischen Kapitän Bernard Fogge als Gespensteroper zu vertonen. Seit ihrer Dresdner Uraufführung im Jahre 1843 hat die frühe, romantische Wagneroper der Titelfigur des unfreiwilligen Weltumseglers zu schauriger Popularität verholfen. Nach fast dreijähriger Abwesenheit legt am 11. Februar »Der fliegende Holländer« in der Inszenierung von Florentine Klepper wieder in der Semperoper Dresden an.
In der Wiederaufnahme ist Andrzej Dobber zum ersten Mal in der Titelrolle des Holländers an der Semperoper zu erleben. Als einer der führenden Baritone ist Dobber weltweit viel gefragter Gast auf allen großen Opern- und Konzertbühnen, so auch in Dresden, wo er in dieser Spielzeit bereits als Jochanaan in »Salome« zu hören und zu sehen war. Auch auf einige der kürzlich erst im aktuellen Dresdner »Ring«-Zyklus gefeierten Interpretinnen und Interpreten dürfen sich Wagnerliebhaber erneut in »Der fliegende Holländer« freuen: Ebenfalls zum ersten Mal interpretiert Elena Pankratova die Partie der Senta an der Semperoper. Die russische Ausnahmesopranistin begeisterte zuvor als Sieglinde in »Die Walküre« unter der Musikalischen Leitung von Christian Thielemann das internationale Publikum. Ensemblemitglied Christa Mayer, die ebenso im »Ring« in den Partien der Fricka und Erda brillierte, singt die Partie der Amme Mary. In dieser Rolle war die mehrfach ausgezeichnete Mezzosopranistin zuletzt bei den Bayreuther Festspielen 2015 und 2016 zu hören. Weltklasse-Bass Georg Zeppenfeld, 2015 mit dem Titel »Kammersänger« geehrt, interpretiert mit der Partie des norwegischen Kapitäns Daland den skrupellosen Vater, der dem verfluchten Seefahrer gegen Gold die eigene Tochter verspricht.
Wagners vierte vollendete Oper war bei ihrer Uraufführung in der noch dreiaktigen Fassung nur mäßiger Erfolg beschieden. Erst nach seinem Tod wurde sie in ihrer einaktigen Variante zum ersten Mal im Jahre 1901 in Bayreuth aufgeführt und beeindruckt bis heute nicht nur Wagnerliebhaber durch die ausdrucksvolle musikalische Darstellung der Naturgewalten. Regisseurin Florentine Klepper legt in ihrer Inszenierung auf das metaphysische Moment der Oper Gewicht und eröffnet mit subtilen Regiemitteln einen empathischen Blick auf Sentas Befreiungswunsch von den gesellschaftlichen Zwängen, personifiziert in den dominierenden Männergestalten.
Es singen der Sächsische Staatsopernchor Dresden und das Vokalensemble der Theodore Gouvy Gesellschaft e.V.. Die Sächsische Staatskapelle Dresden spielt unter der Musikalischen Leitung von Asher Fisch.
Aufführungen: 11., 15., 18. und 23. Februar, 29. Juni und 2. Juli 2018
Karten für die Vorstellungen sind an der Schinkelwache am Theaterplatz (T 0351 4911 705) und online erhältlich.
Weitere Informationen unter www.sempeorper.de
Foto: Shutterstock
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