Weinbau hat in der Region Stuttgart eine lange Tradition
Weinbau hat in der Region Stuttgart eine lange Tradition
Baden-Württemberg‎ / Region Stuttgart
18.04.2019
Seit den Römern

Wer in der Region Stuttgart von Wein spricht, der kommt nicht umhin, sich in Superlativen zu üben. Regelmäßig werden die hiesigen Wengerter ausgezeichnet. 

Prämiert: Das Weingut Karl Haidle wurde sowohl beim Deutschen Rotweinpreis als auch bei Meiningers Rotweinpreis mit zwei ersten Plätzen ausgezeichnet. Bei ersterem für den 2014er Zweigelt „R“, die zweite Auszeichnung erhielt das Weingut aus dem Remstal in der Kategorie Lemberger für den „Stettener Mönchberg Gehrnhalde Lemberger Großes Gewächs“. Ebenfalls ausgezeichnet bei Meiningers Rotweinpreis wurde das Weingut Jürgen Ellwanger (erster Platz) und das Collegium Wirtemberg (dritter Platz). 

Schon im 3. Jahrhundert nach Christus ließen römische Kaiser Weinberge im ganzen Land anlegen. Im 16. Jh. war Stuttgart bereits eine der größten Weinbaugemeinden im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Heute werden in der Region Stuttgart vor allem die Rotweinsorten Lemberger, Spätburgunder und Trollinger angebaut. Trollinger gehört so untrennbar zur Region wie Porsche und Mercedes-Benz zu Stuttgart. Der fruchtige, leichte Rotwein reift spät und kann auch jung und gut gekühlt getrunken werden. Ursprünglich kommt die Rebsorte mit den großen Trauben aus Südtirol und dem Trentino, wo er Vernatsch heißt. Dennoch liegt die Vermutung nahe, dass sich der Name Trollinger einst aus „Tirolinger“ abgeleitet hat. Bei den weißen Sorten darf der Riesling nicht fehlen, den die Wengerter zu herausragenden Weinen keltern. Weitere Rebsorten sind Kerner, Silvaner und Müller Thurgau. Darüber hinaus gewinnt Sauvignon Blanc bei den Weintrinkern an Beliebtheit und bei den Wengerter somit an Bedeutung. Die Landeshauptstadt Stuttgart verfügt als einzige deutsche Großstadt über eine stadteigene Rebfläche von rund 17,5 ha, verteilt auf sechs verschiedene Lagen. 

Stuttgarts Topografie ist einmalig in Deutschland. Die Innenstadt liegt wie in einem Kessel umschlossen von grünen Hügeln. Durch die einzigartige Lage finden sich sogar in der Innenstadt Weinberge. Um die steilen Terrassen bewirtschaften zu können, wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert Treppen und Wege angelegt. Mehr als 400 dieser „Stäffele“ sind erhalten geblieben. Wer sie alle erklimmen will, muss rund 20 Kilometer Stufen bewältigen. 

Einen der schönsten Blicke in das idyllische Neckartal, auf Stuttgart und über die weitläufige Rebenlandschaft genießt man vom geschichtsträchtigen Württemberg. Im 11. Jh. stand dort die 

Burg des Stammvaters der württembergischen Herrscherfamilie. 1820 ließ König Wilhelm I. nach dem frühen Tod seiner geliebten Gemahlin, der russischen Großfürstin Katharina, eine Grabkapelle errichten. Am Fuße des Württembergs, in Stuttgart-Uhlbach, bietet das Weinbaumuseum Stuttgart eine Tour an. Hier erlebt der Besucher 2000 Jahre Weinkultur mit allen Sinnen. Originale Weinfässer, eine Vielzahl von Geräten sowie Urkunden, Landkarten und andere Dokumente können besichtigt werden. Ein „Viertele“, ein Viertelliter Wein in der Vinothek des Museums, bildet den genussvollen Abschluss. Ein besonderes Highlight ist die „Freitagsweinprobe“, bei der ein Weinexperte den Teilnehmern drei Stuttgarter Weine vorstellt.

Der „Stuttgarter Weinwanderweg“ ist als Rundwanderweg konzipiert und bestens ausgeschildert. Der Spaziergang kann ganz individuell gestartet und beendet werden. Er lädt ein, herrliche Hanglagen, idyllische Plätze, Aussichtspunkte und Sehenswürdigkeiten entlang verschiedener Strecken durch die Weinberge kennen zu lernen. Von September bis Oktober führen auch StadtführerInnen Interessierte entlang des Stuttgarter Weinwanderwegs. Während der circa dreistündigen Wanderung werden die Teilnehmer über die hier angebauten Rebsorten informiert, die dann bei der anschließenden Weinprobe im Weinbaumuseum verkostet werden. Auf zwei bzw. vier Rädern geht es beispielsweise mit dem Oldtimerbus bzw. dem Segway durch die Weinberge.

Über das Jahr verteilt finden viele Weinfeste statt, wie etwa der „Fellbacher Herbst“ 

(11. bis 14. Oktober 2019), „Die Nacht der Keller“ in Weinstadt oder das Stuttgarter Weindorf, eines der größten und schönsten Weinfeste in Deutschland. Vom 28. August bis 8. September 2019 werden mehr als 500 badische und württembergische Weine ausgeschenkt. Dazu servieren die Gastwirte schwäbische Spezialitäten wie Kässpätzle, Maultaschen oder Schupfnudeln mit Sauerkraut.

Typisch für die Weinregion Stuttgart sind die „Besenwirtschaften“. Temporäre Weinstuben, die nur 12 Wochen im Jahr geöffnet haben. Als Zeichen, dass geöffnet ist, hängt ein Besen an der Tür. Ausgeschenkt wird nur der eigene Wein. Der wird zwar stilvoll, aber meist nicht im Stielglas serviert, sondern aus den für die Region typischen Henkelgläsern getrunken. 

Quelle und Foto: Stuttgart-Marketing GmbH


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