Sächsische-Schweiz-Tourismus 2017 weiter gewachsen
Sächsische-Schweiz-Tourismus 2017 weiter gewachsen
Sachsen / Sächsische Schweiz
02.01.2018
1,5 Millionen Übernachtungen

Wanderurlaub im Elbsandsteingebirge liegt weiter im Trend. Am Donnerstag hat der Tourismusverband Sächsische Schweiz (TVSSW) bei einer Pressekonferenz in Dresden die amtliche Tourismusstatistik für den Zeitraum Januar bis Oktober 2017 vorgestellt. Mit einem Plus von sieben Prozent bei den Ankünften liegt die Region deutlich über sächsischem Durchschnitt. Im neuen Jahr lockt das Reiseziel mit zwei großen Jubiläen auf sächsischer sowie neuen Attraktionen auf böhmischer Seite.

- Mehr Ankünfte, mehr Übernachtungen -

Von Januar bis Oktober 2017 wurden in der Sächsischen Schweiz in Beherbergungseinrichtungen ab zehn Gästebetten bzw. zehn Stellplätzen insgesamt 424 715 Ankünfte gezählt. Das sind sieben Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Damit ist die Sächsische Schweiz die Region mit dem zweitstärksten Wachstum in diesem Bereich in ganz Sachsen. Der Zuwachs für Ankünfte im gesamten Freistaat lag bei 5,1 Prozent. Die Zahl registrierter Übernachtungen im deutschen Teil des Elbsandsteingebirges ist ebenfalls gestiegen: um 3,6 Prozent auf insgesamt 1 459 084.

„Das ist eine hervorragende Bilanz, die uns jedoch nicht Anlass zum Ausruhen, sondern zum Anpacken sein sollte", sagt der TVSSW-Vorsitzende Klaus Brähmig. „Wir laden unsere Mitglieder und Partner ein, die aktuelle Dynamik zu nutzen und weiter in die Qualität der Angebote und Serviceleistungen zu investieren." Er appelliere an politische Entscheider und Multiplikatoren, diese Vorhaben zu unterstützen. Jede Investition in den Tourismus sei eine Investition in die Lebensqualität im ländlichen Raum. Und sie schaffe mit der Region verbundene, nicht exportierbare Arbeitsplätze.

Der Tourismusverband stehe dabei jederzeit beratend und unterstützend zur Seite. Brähmig weiter: „Wir prüfen kontinuierlich, wo wir uns einbringen können, um Stillstand oder Rückschritte bei Schlüsselprojekten zu vermeiden. Etwa 60 besonders wichtige Vorhaben beobachten wir derzeit im Rahmen unseres Masterplans Tourismus."

- Nebensaison-Kampagne umgesetzt -

Die Sächsische Schweiz ist die Tourismusregion in Sachsen mit den größten saisonalen Schwankungen bei der Auslastung der Übernachtungskapazitäten. Für Gastronomen und Hoteliers sind die Unterschiede zwischen starkem Sommer und deutlich schwächerem Winter schwer zu kompensieren – sowohl finanziell als auch personell. Das Auf und Ab des Personalbedarfs verschärft den Fachkräftemangel.

Der Tourismusverband arbeitet mit Nachdruck an der Verringerung der jahreszeitlichen Schwankungen. In das Jahr 2017 ist er mit einem Maßnahmenpaket zur Belebung der Nebensaison gestartet. Dazu gehört die Initiative „Wintertraum Sächsische Schweiz" mit zugehöriger Website (www.saechsische-schweiz.de/...) und Imagebroschüre.

Für diese Initiative haben mehrere Gemeinden gemeinsam ein facettenreiches Winterprogramm entwickelt. Sport und Wellness, Ruhe und Entspannung, Kultur und Kulinarik, Lokalgeschichte und Kreativität: Jeder Ort setzt eigene Akzente. Auch eine groß angelegte, von der Europäischen Union geförderte Außenwerbekampagne in Berlin und Leipzig wurde realisiert.

„Wir haben zahlreiche vielversprechende Reaktionen auf unsere Winterkampagne bekommen. Nun hoffen wir, dass sich das auch in konkreten Buchungen niederschlägt. Bilanz können wir nach dem Winter ziehen, wenn uns die amtlichen Zahlen vorliegen", so der Verbandschef.

- Gästekarte erfolgreich gestartet -

Ein wichtiger Meilenstein für die Tourismusregion in diesem Jahr war die Einführung der regional einheitlichen Gästekarte. Am 1. Februar wurde die in der gesamten Sächsischen Schweiz gültige Vorteilskarte für Urlauber erstmals ausgegeben. In neun Orten hat sie lokale Rabattsysteme abgelöst. Weitere Orte wollen sich 2018 und 2019 anschließen. Die Freizeitbroschüre zur Gästekarte listet aktuell Rabattleistungen bei etwa 40 verschiedenen Freizeitbetrieben in der Sächsischen und der Böhmischen Schweiz auf.

- Kommunales Tourismusnetzwerk wächst -

Die Einführung der regionalen Gästekarte war neben dem Start des elektronischen Meldewesens ein Schwerpunkt des Vorhabens „i-Netzwerk Sächsische Schweiz". Dieses von der Tourismusbranche im Freistaat mit Aufmerksamkeit verfolgte Pilotprojekt sollte die Leistungsfähigkeit des regionalen Systems der Gästeinformationen verbessern. Unterstützt wurde es vom Landestourismusverband Sachsen und dem Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. Es läuft zum Jahresende aus.

Die Bilanz ist positiv. „Das Projekt hat nicht nur alle gesteckten Ziele erreicht. Es hat auch wertvolle zusätzliche Impulse gegeben", sagt Brähmig. Die Servicequalität in den Touristinformationen sowie das interne Informationssystem für die Touristiker konnte der Verband optimieren. Gemeinsam mit regionalen Produzenten wurde die neue Souveniredition „Die Sächsische Schweiz für daheim" entwickelt. Sie ist mittlerweile in 15 Touristinformationen erhältlich und wird von den Gästen gut angenommen.

„Die Erfolge zeigen, dass wir mit der Vernetzung der Touristinformationen auf dem richtigen Weg sind. Und auf diesem Weg möchten wir weitergehen", erklärt Brähmig. „Eine Region, die sich einheitlich professionell präsentiert, mit einem einheitlichen Buchungssystem und attraktiven Touristinformationen: Das ist unsere Vision." So soll das Projekt nahtlos unter dem Namen „Kommunales Tourismusnetzwerk" fortgeführt werden. Die Zahl der beteiligten Orte wächst zum neuen Jahr von 11 auf 19.

Besucherrekord bei Sandstein und Musik

Das Festival Sandstein und Musik bietet Konzerterlebnisse an besonderen Orten in der Sächsischen Schweiz. 2017 fand die von Ludwig Güttler mitinitiierte und überwiegend ehrenamtlich organisierte Veranstaltungsreihe zum 25. Mal statt. Mit 10 677 verkauften Karten war der Jubiläumsjahrgang der erfolgreichste in der Geschichte des Festivals.

„Sandstein und Musik steht für eine gelungene Symbiose von Tourismus und Kultur", sagt Brähmig, der auch dem Vorstand des Festivals angehört. „Der Tourismusverband und weitere Partner aus der Tourismuswirtschaft tragen das Festival mit, weil es ein kultureller Zugewinn für die Region und ein Ereignis von überregionaler Anziehungskraft ist."

Die 26. Auflage des Festivals steht unter dem Motto „Krieg und Frieden". Zwischen 24. März und 09. Dezember 2018 erklingen etwa 30 Konzerte.

2018: zwei wichtige Jubiläen in der Sächsischen Schweiz

Gleich zwei bedeutende Jubiläen werden das Tourismusjahr 2018 in der Sächsischen Schweiz prägen: 800 Jahre Burgstadt Stolpen und 700 Jahre Schloss Weesenstein.

- 800 Jahre Burgstadt Stolpen -

„Ein Fest von uns – für uns! Und unsere Gäste!" Unter diesem Motto steht das Jubiläum Stolpen800. Die Burgstadt feiert ihren Geburtstag mit mehr als 100 Veranstaltungen verteilt auf das gesamte Jahr 2018. Zu den Höhepunkten gehören die Sonderausstellung zu den Anfängen der Stolpener Geschichte „Stolpen – Der Anbeginn", die von 3. Juni bis 12. August auf der Burg Stolpen zu sehen ist, der große historische Festumzug am 10. Juni in der Stolpener Innenstadt, die Open-Air-Rockkonzerte am 17., 18. und 25. August auf der Burg Stolpen sowie der Stolpener Basaltlauf am 23. September.

„Das Jubiläum Stolpen800 soll im Herzen der Stolpener und ihrer Gäste einen festen Platz finden, der mit guten Gefühlen wie Freude, Optimismus und Stolz verbunden ist. Natürlich freuen wir uns aber auch über viele Gäste", sagt Bürgermeister Uwe Steglich.

- 700 Jahre Schloss Weesenstein -

Das Schloss Weesenstein im Müglitztal wird in einer Urkunde aus dem Jahr 1318 erstmalig erwähnt – damals noch als mittelalterliche Wehranlage. 2018 würdigen, gefördert aus Mitteln der Europäischen Union, eine Sonderausstellung und zahlreiche Veranstaltungen das Jubiläum. Unter dem Titel „Bombensicher! Kunstversteck Weesenstein 1945" dokumentiert eine Sonderausstellung die ereignisreichen Kriegsjahre und die wichtige Rolle des Weesensteins als Großdepot der Dresdner Kunstsammlungen.

Die Rolle der adeligen Schlossbesitzer im europäischen Kontext, deren Schlösser und Sammlungen stehen im Mittelpunkt der unterhaltsamen Vorträge und Gespräche der Reihe „Geschichtenfrühstück". Anschaulich wird die Schlossgeschichte während des Mittelalterfestes, des „Lebendigen Schlosses" und des „Klingenden Schlosses".

Mit einem sächsisch-böhmischen Thema klingt das Festjahr aus: Die Winterausstellung beantwortet die Frage, wie Tschechen und Deutsche in Nordböhmen zwischen 1918 und 1945 zusammenlebten. Als Reverenz an das über Jahrhunderte weitgehend friedliche Zusammenleben beider Völker wird in der Weesensteiner Schlosskapelle zum Jahresausklang die beliebte Böhmische Hirtenmesse von Jan Jakub Ryba erklingen.

Neue Attraktionen in der Böhmischen Schweiz

Die České Švýcarsko o.p.s. (Gemeinnützige Gesellschaft Böhmische Schweiz), die mit dem TVSSW im Rahmen von EU-Projekten seit über zehn Jahren partnerschaftlich zusammenarbeitet, stellte auf der Pressekonferenz neue touristische Attraktionen für die kommende Saison im grenznahen Raum vor.

- Neue Wege auf die Felsenburg Falkenstein -

Die Felsenburg Falkenštejn (Falkenstein) bei Jetřichovice (Dittersbach) ist nach 40 Jahren wieder einfacher zugänglich. Die Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz hat die umfangreichen Baumaßnahmen realisiert. Die schönsten Ecken der Dittersbacher Felsen sind damit auch wieder für weniger Geübte im Rahmen einer kurzen Wanderung von Jetřichovice aus erreichbar. Die feierliche Eröffnung findet am 21. April 2018 statt.

- Aussichtsturm auf dem Hutberg -

Ebenfalls am 21. April 2018 öffnet auf dem Pastevní vrch (Hutberg) bei Růžová (Rosendorf) unweit vom Rosenberg ein moderner Aussichtsturm. Leicht erreichbar, an der Stelle, an der sich früher ein Gasthaus befand, bietet er ein eindrucksvolles Panorama mit den Tafelbergen der Sächsischen Schweiz, den Flügelwänden mit Prebischtor und dem Rosenberg. Vom Parkplatz ist der Aussichtspunkt nur etwa einen Kilometer entfernt. Ab Schmilka fährt ein Bus nach Růžová.

- Wiedereröffnung der Wilden Klamm -

Die Wilde Klamm im Kammnitztal öffnet zu Ostern 2018 wieder. Seit Juni 2017 war sie wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten für den Besucherverkehr gesperrt. Als Ziel für den Tourismus wird die wildromantische Klamm 2018 bereits 120 Jahre alt. Wo einst Holzstämme geflößt wurden, werden schon seit 1898 Besucherkähne gestakt.

- Neuer grenzüberschreitender Wanderweg -

Zwischen Langburkersdorf und Horní Poustevna (Ober Einsiedel) wird ein leichter, grenzüberschreitender Wanderweg eröffnet. Er stellt eine Verbindung zwischen dem Hohwald und der Sächsisch-Böhmischen Schweiz dar.

Über die Tourismusregion Elbsandsteingebirge/Sächsisch-Böhmische Schweiz:

Das Elbsandsteingebirge – bestehend aus Sächsischer und Böhmischer Schweiz – ist eine der spektakulärsten Naturlandschaften Europas. Die grenzüberschreitende Region befindet sich im äußersten Südosten Deutschlands sowie dem Norden Tschechiens und ist nur wenige Kilometer von der sächsischen Landeshauptstadt Dresden entfernt. Die Landschaft fasziniert durch ihren Formenreichtum – mit Tafelbergen, Hochflächen, Felsenriffen, Felsnadeln, Schluchten, Wäldern sowie dem Elbtal. Ein Großteil der insgesamt etwa 710 Quadratkilometer großen Region mit seiner reichen Flora und Fauna ist beiderseits der Grenze als Nationalpark geschützt. Im Süden schließt sich nahezu nahtlos das stark vom Vulkanismus geprägte Böhmische Mittelgebirge mit markanten, kegelförmigen Bergen an. Gemeinsam mit der Nationalparkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz ergibt sich so ein zusammenhängendes Landschaftsschutzgebiet von etwa 1800 Quadratkilometern.

Ein Projekt der Europäischen Union.

Die Tourismusregionen Sächsische Schweiz, Böhmische Schweiz und Böhmisches Mittelgebirge arbeiten im Rahmen des grenzüberschreitenden Projektes „Tourismus mit Weitblick – Turistika s výhledem" zusammen. Das Projekt wird gefördert mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) der Europäischen Union.

Foto: Shutterstock


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