100 Jahre Bauhaus
100 Jahre Bauhaus
Thüringen
09.03.2018
Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen laden 2019 ein

2019 ist in der deutschen Architekturgeschichte ein markantes Jahr: Das 100-jährige Gründungsjubiläum des Bauhauses wird als eines der bedeutendsten kulturellen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts begangen.

Der Thüringer Wirtschaftsminister Wolfang Tiefensee, der Sächsische Staatsminister Martin Dulig und Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann sprachen bei der gemeinsamen Pressekonferenz am 8.3.2018 im Rahmen der Internationalen Tourismusbörse Berlin (ITB) über die Chancen und Höhepunkte des bevorstehenden Jubiläumsjahres. Architektur und Architekturgeschichte seien Impulsgeber für Städte- und Kulturreisen und daher das Jubiläum ein Anlass, an besonders sehenswerte Orte in Mitteldeutschland zu reisen, so der Tenor.

Thüringen

Zum großen Bauhaus-Jubiläum bietet Thüringen eine inspirierende Entdeckungsreise: Dorthin, wo alles begann. „Als Wiege der Bauhaus-Bewegung steht Thüringen und vor allem Weimar 2019 im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.“, sagte Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee und fügte hinzu: „Das Bauhaus ist für uns eine einmalige Chance, an den Erfolg des Reformationsjubiläums anzuknüpfen und Thüringen noch prominenter auch am internationalen Markt zu platzieren. Für ganz Thüringen rechnen wir insgesamt mit 100.000 zusätzlichen Tagesgästen.“

Der Höhepunkt für Thüringen aber auch für ganz Deutschland wird die Eröffnung des bauhaus museums weimar am 6. April 2019 sein. Mit zeitgenössischer Architektur und multimedialer Ausstellungsgestaltung wird die Bauhaus-Sammlung der Klassik Stiftung Weimar, deren Grundstock Walter Gropius persönlich bereits in den 1920er Jahren legte, neu inszeniert. „Das Museum wird mehr sein als ein zeitgemäßes Ausstellungshaus für die älteste Bauhaus-Sammlung der Welt. Es verknüpft die Geschichte des Bauhauses in Weimar mit Fragen nach der Lebensgestaltung von Heute und Morgen.“, erläuterte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee. Die Ausstellung mit dem Titel „Das Bauhaus kommt aus Weimar“ ist bundesweit die erste Ausstellung, die im Jubiläumsjahr 2019 eröffnet. Mit der sogenannten BauhausCard, die als Eintrittskarte für das bauhaus museum weimar fungiert, haben Besucher darüber hinaus die Möglichkeit bis zum Folgetag weitere Thüringer Sehenswürdigkeiten kostenlos zu besuchen. „An Thüringen führt im Jahr 2019 kein Weg vorbei. Nur hier lassen sich die wilden Jahre des Bauhauses nachvollziehen und nur hier trifft man nicht nur die Avantgarde von gestern, sondern auch die Gestalter von morgen.“, so Minister Tiefensee.

Weitere Höhepunkte in Thüringen: Die Neueröffnung des Neuen Museums Weimar mit der Ausstellung „Van de Velde, Nietzsche und die Moderne um 1990“ ebenfalls am 6. April 2019, die Eröffnung des Musterhauses „Am Horn“ in Weimar, die renovierten Bauhaus-Werkstätten in Dornburg, das Jahresprogramm mit über 50 Ausstellungen, Festen und Veranstaltungen und die Grand Tour Thüringen, die Besucher auf einer eigens konzipierten Tour durch die Geschichte des Bauhauses und der Moderne in Thüringen führt.

Insgesamt stehen für die Förderung der touristischen Infrastruktur rund um das Bauhaus-Jahr in Thüringen rund 40 Millionen Euro zur Verfügung. Hinzu kommen Mittel für das touristische Marketing.

Sachsen-Anhalt

Dessau ist das Herz des Bauhauses – nirgendwo sonst auf der Welt gibt es so viele authentische Bauwerke der bekannten Architektur- und Design-Künstler. In Dessau gelangte das Bauhaus zu seiner Blüte; hier errichtete Walter Gropius in den Jahren 1925/26 das zur Ikone der Moderne gewordene Bauhaus-Gebäude als „Hochschule für Gestaltung“. Neben dem einzigartigen Bauhauserbe in Dessau-Roßlau gibt es in Sachsen-Anhalt aber auch viele weitere faszinierende Zeugnisse der Moderne: Magdeburg, Halle (Saale) und zahlreiche andere Orte im Land haben fortschrittliche Wohnsiedlungen, Wohnhäuser, Funktionsbauten, innovatives Design, technische Neuerungen und experimentelle Kunst aus den 1920er-Jahren zu bieten. Dieser kreative Pioniergeist ist auch heute im gesamten Land präsent. Kein Wunder also, dass sich Sachsen-Anhalt 2019 unter dem Motto „Hier macht das Bauhaus Schule #moderndenken“ präsentieren wird.

Wirtschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann blickt deshalb mit großer Freude und hohen Erwartungen auf ein spannendes Jubiläumsjahr: „Das Bauhaus ist einer der bedeutenden kulturellen Meilensteine des 20. Jahrhunderts. 2019 feiern wir in Deutschland mit Partnern in aller Welt den 100. Jahrestag der Gründung. Sachsen-Anhalt wird hierbei mit seinen originalen Bauhausstätten, dem neuen Bauhaus-Museum in Dessau sowie zahlreichen bahnbrechenden Bauwerken, Institutionen und Orten aus der Zeit der Moderne eine zentrale Rolle spielen. Ziel ist es, Gäste aus aller Welt für einen Besuch in Sachsen-Anhalt zu interessieren, sie mit unserer einzigartigen erhaltenen Architektur der Moderne zu begeistern und damit nachhaltig für ein neues Besucherniveau im Land zu sorgen. Dazu sind im kommenden Jahr einzigartige Ausstellungen, phänomenale Feste und zahlreiche Veranstaltungen in ganz Sachsen-Anhalt geplant.“

Ein Höhepunkt des Jubiläumsjahres ist die im Herbst 2019 geplante Eröffnung des Bauhaus-Museums in Dessau. Damit wird es erstmals möglich, die national wie international einzigartige Sammlung der Stiftung Bauhaus Dessau, die etwa 40.000 Exponate umfasst, in ihrer ganzen Vielfalt und Qualität zu zeigen. Unter dem Titel „Versuchsstätte Bauhaus. Die Sammlung“ wird auf rund 1.500 Quadratmetern die Geschichte des Bauhauses in Dessau als Hochschule für Gestaltung erzählt. Doch damit nicht genug: Auch andere bedeutende Institutionen wie die Lyonel-Feininger-Galerie in Quedlinburg oder das Kunstmuseum Moritzburg in Halle, die sich dem Erbe der Moderne in Sachsen-Anhalt widmen, werden im Jubiläumsjahr 2019 kulturtouristische Glanzlichter setzen.

Sachsen

Sachsen mit seiner 1000-jährigen Kulturgeschichte hat wie kaum ein anderes Bundesland das gesamte Architekturspektrum zu bieten – von Gotik bis modern-minimalistisch. Neben der Kunst und der Musik prägt dieser architektonische Facettenreichtum Sachsen als Kulturreiseziel Nummer 1 in Deutschland.

„Nichts prägt das Bild von Sachsen so sehr wie der Dresdner Zwinger oder die Frauenkirche, zwei Meisterwerke des Barock. Doch das Reiseziel Sachsen bietet weitaus mehr. Darunter auch zahlreiche Bezüge zum Bauhaus und zur Moderne. In Sachsen wurden viele für das Bauhaus prägende Denkansätze vorweggenommen. Hier wirkten bekannte Architekten des neuen Bauens. So wurde in Dresden bereits ab 1909 mit den Deutschen Werkstätten für Handwerkskunst, als Mitgründer des Werkbundes, an einer Produktionsstätte neuen Typus gebaut – und gleichzeitig an der ersten Gartenstadt Deutschlands, Hellerau. Die Bauhaus-Epoche hat in Sachsen interessante und touristisch relevante Zeugnisse hervorgebracht“, sagte Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig.

Das Josef Albers’ Glasfenster im Leipziger Grassimuseum, das Wandgemälde von Oskar Schlemmer im Zwenkauer Haus Rabe, die Versöhnungskirche in Leipzig, das Kaufhaus Schocken in Chemnitz von Erich Mendelsohn stehen dafür. Das Haus Schminke von Hans Scharoun in Löbau ist eines der weltweit vier herausragenden Beispiele der Stilrichtungen "Neues Bauen" und "International Style", das im Übrigen nicht nur für Besichtigungen offensteht, sondern man kann darin auch übernachten. Zusammen mit dem Nieskyer Wachsmann-Haus ist es eine wichtige Station im Verbund TOPOMOMO (Topography of the modern Movement). „Das Bauhaus-Jubiläum bietet die einmalige Chance, die überregionale Aufmerksamkeit auf diese Orte zu lenken. Zum Jubiläum wird Sachsen mit vielfältigen Veranstaltungen und Ausstellungen vor allem das baukulturelle Erbe würdigen und an bestehende Präsentationen und kulturelle Schwerpunktthemen, etwa das Thema Industriekultur, anknüpfen“, kündigte Dulig an. Unter anderem gestaltet das Grassimuseum Leipzig von April bis Oktober die Ausstellung „BAUHAUS SACHSEN“. Der Messeplatz Leipzig war seit 1923 für das Bauhaus enorm wichtig. Sowohl auf den Grassimessen wie auch in den Hallen der Mustermesse fanden die Bauhäusler ihr Podium für die jeweils neuen Gestaltideen. Die sächsische Industrie erwies sich als potenter Partner für die Schule.

Foto: Haus am Horn in Weimar, © Guido Werner / Weimar GmbH


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