Bayern / Ostbayern28.05.2015Vom „Hopfenzupfen“ bis zur Hopfen-Radtour
Jahrhunderte alte Heilwirkung des Hopfens als Wellness-Idee: Urlauber entdecken in Bad Gögging die Welt des "Grünen Goldes" auf einer Genuss-Reise durch die Heimat des Bieres - auch bei einem gesund-erholsamen Hopfenbad
Nirgends ist Gesundheit „uriger“, „bayerischer“ und „gemütlicher“ als in der Hallertau: Dort, im Osten Bayerns, liegt das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt und von hier stammen das Reinheitsgebot, der Erfinder des Pils und die Bier-Weltmeister des „World Beer Cups“. Rund 160 Brauereien und über 1.000 Biersorten eröffnen Freunden des goldgelben Gerstensafts eine einzigartige Bier-Genuss-Welt – nicht nur zum Trinken. Der Traditions-Kurort Bad Gögging in Niederbayern lockt seine Besucher mit einem ganz besonderen Angebot: Im Herzen von Europas Bierregion Nummer 1 können Gäste den traditionsreichen Gerstensaft besonders ursprünglich und vielfältig genießen. Der Urlaubsort, rund eine Autostunde nördlich von München gelegen, begeistert mit seiner ganz eigenen Bier- und Hopfenwelt – „Hopfen-Wellness“, Hopfenzupfen und ein gesund-erholsames Hopfenbad inklusive.
Im Bier sorgt der Hopfen für das leicht bittere Aroma und erhöht die Haltbarkeit. Zunehmend wurde in den letzten Jahren aber auch die seit dem Mittelalter bekannte wohltuende Wirkung für das Wohlbefinden wiederentdeckt. Auch für die Gesundheit sind die Blüten der bis zu sieben Meter hohen Pflanzen ein Gewinn: „Hopfen wirkt durch seine Bitter- und Gerbstoffe beruhigend und verbessert den Schlaf“, sagt Astrid Rundler, Tourismus-Managerin in Bad Gögging. Diesen Effekt haben sich innovative Anbieter in Bad Gögging nun zunutze gemacht. Hopfenöl- und Hopfenseifenschaum-Massagen, Hopfenbäder sowie Hopfencremepackungen lassen Besucher nicht nur im „siebten Wellness-Himmel“ schweben, sie helfen vielen Gästen auch, eine neue Balance für den Alltag zu finden.
„Grünes Gold“ als viertes Heilmittel und Wirtschaftsfaktor
Mit einer Pflanzfläche von rund 15.000 Hektar – etwa die Größe des Fürstentums Liechtenstein – ist die Hallertau mit Abstand das größte zusammenhängende Anbaugebiet der Welt. Rund 30.000 Tonnen des „Grünen Goldes“ werden pro Jahr in der Hallertau geerntet – das entspricht 85 Prozent der gesamten deutschen Produktion und rund einem Drittel der gesamten Hopfenernte auf der Welt.
„Die rund 1.200 Betriebe exportieren ihre Premium-Produkte vom kraftvollen Hochalphahopfen bis zu den feinsten Aromahopfen heute in über 100 Länder“, sagt Josef Wittmann, der Vorsitzende des Hopfenpflanzerverbandes Hallertau. In diesem Jahr ist die Hallertau auch Gastgeber des „Weltkongresses“ der Hopfen-Regionen. Rund 200 Vertreter der bedeutendsten Anbaugebiete rund um den Globus werden am 27. Juli in Bad Gögging erwartet.
Bad Gögging, dessen heilsame Schwefelquellen die Römer bereits vor 2.000 Jahren entdeckten, liegt idyllisch eingebettet zwischen Donauauen und den unendlichen Hopfengärten. Groß geworden ist der Ort durch das in dieser Form einzigartige natürliche Vorkommen der drei Heilmittel Thermalwasser, Schwefel und Moor. Seit einigen Jahren entwickelt sich in dem Traditionskurort mit jährlich rund einer halben Million Gästeübernachtungen und mehreren Vier-Sterne-Hotels der Hopfen zu Bad Göggings „viertem natürlichen Heilmittel“. Er findet zum Beispiel bei nervöser Unruhe oder Schlafstörungen Anwendung.
In und um Bad Gögging lässt sich das „Grüne Gold“ heute mit allen Sinnen erleben. Hopfen-Erlebnisführungen eröffnen Urlaubern die Geheimnisse der traditionsreichen Hanfpflanze. Auf den Höfen können Gäste bei den Hallertauer Hopfenwochen Ende August selbst bei der Ernte mithelfen und sich nach der Arbeit mit einer Bierprobe belohnen. Hopfenbotschafterinnen lassen die Geschichte lebendig werden. Spaziergänge und Radtouren entlang der beeindruckenden Hopfengärten mit ihren sieben Meter hohen Stangen garantieren eine einzigartige Urlaubserfahrung. Im Deutschen Hopfenmuseum in Wolnzach können Besucher sich zudem auf die Spuren der mehr als 1.200 Jahre alten Geschichte des Hopfens und des Biers in der Hallertau begeben.
Genuss-Reise durch 1.000 Jahre Braukunst
Abgerundet wird die Genuss-Reise in die Heimat des Bieres durch einen Besuch in einer der vielen einzigartigen Erlebnis-Brauereien rund um Bad Gögging. Das nur zehn Autominuten entfernte Kloster Weltenburg ist die älteste Klosterbrauerei der Welt. In der Klosterwirtschaft und im schattigen Biergarten wird die Historie von fast einem Jahrtausend höchster Braukunst lebendig. Auch die älteste Weißbier-Brauerei Bayerns, Schneider Weiße in Kelheim, erlaubt Besuchern regelmäßig einen Blick in die Manufaktur.
In Abensberg, ebenfalls in direkter Nachbarschaft gelegen, lockt ein besonderes Architektur-Kuriosum jedes Jahr rund eine halbe Million Besucher an: Kuchlbauer‘s Bierwelt mit einem knapp 40 Meter hohen, farbenfrohen Turm, entstanden nach den Plänen des berühmtenösterreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser und erbaut vom Besitzer einer Abensberger Brauerei.
Die Riedenburger Brauerei begeistert mit ihrer vielfach prämierten ökologischen Bierwelt und besonders kunstfertig gebrauten bayerischen „Craftbieren“. Aus der Brauerei stammt auch die Bayerische Bierkönigin des Jahres 2013/2014. Besonders beliebt bei Gästen ist neben den vielen Festen im Sommer und den gemütlichen Gaststuben in Bad Gögging selbst auch der Biergarten an der Fähre in Eining, wo Besucher im Sommer bei einem dunklen Radler den Panorama-Ausblick auf die Donau genießen.
Tourist-Information Bad Gögging
Heiligenstädter Str. 5
93333 Bad Gögging
09445/9575-0
Foto: studio@clemensmayer-foto.de
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