Darmstadt
Darmstadt
Zentrum des Jugendstils

Der erste Eindruck, den Darmstadt auf den Besucher macht, täuscht: Fährt man von der Autobahn in die Innenstadt hinein oder verlässt man den Zug am Hauptbahnhof, dann prägen nüchterne, moderne Zweckbauten der 60er und 70er Jahre die Szenerie und erzeugen einen Eindruck, den man fast „sozialdemokratische Architektur“ nennen würde – wenn es so einen Architekturstil überhaupt gäbe.

Erst auf den zweiten Blick fallen ästhetisch lohnendere Gebäude auf, die aus der Zeit der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und des Großherzogtums Hessen stammen, in der die heute viertgrößte Stadt Hessens Residenzstadt war. Noch später, bei einem Besuch der Mathildenhöhe, erfährt der Besucher staunenden und bewundernden Auges, dass Darmstadt auch das Zentrum des Jugendstils in Deutschland ist.

Doch zurück zur Geschichte: Die aus einer fränkischen Siedlung im Mittelalter entstandene Stadt wurde im 16. Jahrhundert Residenzstadt der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und im 19. Jahrhundert Hauptstadt des Großherzogtums Hessen. Erst nach 1945 musste Darmstadt Wiesbaden die Rolle aus Hauptstadt überlassen, da die Stadt am Rhein weitaus weniger zerstört worden war. Seither ist Darmstadt Verwaltungssitz des Regierungsbezirks Darmstadt und hat heute 150.000 Einwohner.

Darmstadt hat nicht nur eine ganze Reihe von Sehenswürdigkeiten aufzuweisen, sondern ist auch ein guter Standort, um den reizvollen Odenwald mit seinen Burgen und von Fachwerkhäusern geprägten Städten zu erkunden. Darüberhinaus ist sie mit ihrer Technischen Universität, den beiden Hochschulen und insgesamt mehr als 41.000 Studenten auch eine Wissenschaftsstadt – und diesen Titel trägt sie seit 1997 sogar ganz offiziell.

Unter den Sehenswürdigkeiten Darmstadts muss die Mathildenhöhe hervorgehoben werden, der Hausberg der Stadt Darmstadt mit 180 Metern Höhe, auf dem nicht nur ein Englischer Garten zu finden ist, sondern auch eine von Großherzog Ernst Ludwig gegründete Künstlerkolonie mit dem Hochzeitsturm und dem Ausstellungsgebäude, beide von Joseph Maria Olbrich entworfen und berühmte Beispiele für Jugendstil-Architektur.

Sehenswert sind auch das Prinz-Emil-Schlösschen im Prinz-Emil-Garten, die Dianaburg und das Jagdschloss Kranichstein, sowie das Alte Rathaus und der Luisenplatz mit dem Langen Ludwig sowie das Schloss am Marktplatz. Auch der von Friedensreich Hundertwasser gestaltete Wohnkomplex Waldspirale darf nicht vergessen werden.

Von Darmstadt aus bietet sich ein Besuch der Grube Messel mit ihren Funden aus der Zeit der Dinosaurier an (besonders, wenn man Kinder hat, die gerade dem Dinosaurier-Fieber verfallen sind), und von Darmstadt aus ist es nicht weit zum Odenwald. Naturliebhaber sollten auch einen Besuch an der Kühkopf-Knoblochsaue ins Auge fassen, ein Naturschutzgebiet an einer ehemaligen Rheinschleife mit seltenen Vögeln und einer tollen Wasserlandschaft.

Weitere Informationen: http://www.darmstadt.de/

Foto: Mathildenhöhe, Claudio Divizia/Shutterstock



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